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Pressemitteilung

"Per Anhalter durch die Gemeinde"

Augsburger Allgemeine Ausgabe Land West vom 20.11.19 von Philipp Kinne

Mitfahrbank ÖDP Dinkelscherben

In Dinkelscherben wird über Mitfahrbänke diskutiert. Ganz einfach soll man so von einem Ort in den anderen mitgenommen werden können. Aber wird das angenommen?

Dinkelscherben
Die Idee ist simpel: Wer beispielsweise von Oberschöneberg nach Dinkelscherben kommen möchte, setzt sich auf die Mitfahrbank und wartet. Kommt ein Autofahrer vorbei, soll er den Wartenden ein Stück mitnehmen. Das Prinzip ist nicht neu, wird aber gerade wieder Trend. In einigen Kommunen - besonders in  ländlichen Gebieten - gibt es das Angebot bereits: Nun bringt die ÖDP den Vorschlag auch in Dinkelscherben auf den Tisch. Aber würde das Angebot auch angenommen?
Konkret sieht die Idee der neuen Ortsgruppe so aus: "Wir möchten die Mitfahrbank als Pilotprojekt mit drei Bänken starten und beobachten, wie diese angenommen werden", erklärt Eva Stuhlmüller, stellvertretende Vorsitzende der ÖDP Dinkelscherben. Dabei gehe es zunächst um die Strecke von Dinkelscherben über Oberschöneberg nach Breitenbronn, da von dort aus (B300) Anschluss an den Nahverkehr der Buslinie Augsburg-Krumbach besteht. Ein sinnvoller Platz für die Bank in Dinkelscherben wäre laut Stuhlmüller in der Bahnhofstraße bei den öffentlichen Parkplätzen gegenüber der Hafnerbank, da die Stelle sehr zentral liegt. Später könnten die Mitfahrbänke auf alle Ortsteile in der Gemeinde ausgeweitet werden. Auch die bestehenden Bushaltestellen könnten genutzt werden, sagt Stuhlmüller. Denkbar sei außerdem eine App, bei der man sich registrieren und online nachsehen kann, wer gerade unterwegs ist und wohin man mitgenommen werden könnte.
Grundsätzlich gehe es darum, ein Zusatzangebot zum bestehenden Nahverkehr zu bieten. Ziel sei vor allem eine bessere Anbindung der Menschen in den Ortsteilen der Gemeinde. Die Mitfahrbank könnte ein Zusatzangebot zum Beispiel zur Buslinie 507 werden, die bereits stündlich von Augsburg die Ortsteile Häder, Neuhäder, Lindach und Au anfährt und ab Mitte Dezember bis nach Dinkelscherben verlängert wird, vom wo aus sie die gleichen Haltestellen wieder bis nach Augsburg anfährt.
Zur Diskussion stellte Stuhlmüller die Idee bereits bei facebook. Im Internet reagieren die Dinkelscherber unterschiedlich. Was sei mit kleineren Orten, durch die kaum Autos fahren, fragt ein Nutzer. Andere haben Bedenken, einfach so bei fremden Menschen ins Auto zu steigen. "Tolle Idee, aber ob sie Zuspruch findet?", fragt ein anderer Nutzer. Auch er hat Bedenken, dass die Leute misstrauisch sind. Bemängelt wird außerdem, dass die Mitfahrer ja auch wieder zurückkommen müssen. "Am Ende stehe ich mit zwei vollen Einkaufstüten in Dinkelscherben und komme nicht mehr nach Hause", schreibt ein Nutzer.
Wie die Mitfahrbänke aussehen könnten, zeigt ein Blick nach Landsberg. Dort gibt es sie bereits seit einiger Zeit. Mehrere Bänke sind in den kleineren Ortsteilen aufgestellt. Dort sind verschiedene Schilder mit den jeweiligen Richtungen angebracht. Wer mitfahren möchte, klappt das gewünschte Schild aus und signalisiert den Autofahrern so sein Ziel. Wer die Bank regelmäßig nutzen möchte, kann sich dort auch zu festen Zeitpunkten für Fahrgemeinschaften organisieren.

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